Allgemein
Resin ist ein interessanter Werkstoff, der häufig in limitierten und aufwendigen Bausätzen benutzt wird. Der Begriff „Resin“ kommt aus dem englischen und steht für Harz. Hinter diesem Wort verbirgt sich ein Polyurethan-Gießharz kurz PU oder PUR. PU ist einer der vielseitigsten Kunststoffe und wird in der Industrie sehr häufig verwendet. In unserem Umfeld finden wir viele verschiedene Sachen aus diesem Werkstoff, mit den unterschiedlichsten Materialeigenschaften. Sei es das Autolenkrad, das Sitzpolster, die Kissenfüllung oder die Schuhsohle, alle bestehen aus Polyurethan. Das für die Modellbausatzherstellung eingesetzte Material besteht aus zwei Komponenten und einem Füllstoff. Jeder Hersteller hat da seine eigene Rezeptur. Oft wird Resin mit Epoxi verglichen, das allerdings ein Gießharz auf Epoxydharzbasis ist. Nur relativ wenige Hersteller produzieren ganze Bausätze aus PU. Die Qualität solcher Bausätze ist in der Regel sehr gut. Es handelt sich dabei um Kleinstserien, die aufwändig mit einem hohem Anteil von Handarbeit hergestellt werden. Die erreichbare Gussqualität von Resin ist enorm. Zum Beispiel kann man einen Fingerabdruck bis ins kleinste Detail „abformen“. Außerdem sind die Hersteller von Resinbausätzen echte Freaks, so daß man davon ausgehen kann, daß jedes noch so kleine Detail recherchiert wurde. Weil der Aufwand, die Formen herzustellen, sehr groß ist, kommen viele dieser Erzeugnisse aus Ländern mit niedrigem Lohnniveau. Trotz dieser Tatsache sind Resin-Bausätze teuer.
Gefahren Hinweis
In ausgehärteter Form ist Polyurethan gesundheitlich unbedenklich. Je nach Qualität und Zusammensetzung ist es mehr oder weniger Lichtempfindlich und neigt zum vergilben oder verspröden, wenn es nicht lackiert wird. In seinen einzelnen Komponenten allerdings ist es, je nach Zusammensetzung, gesundheitsschädlich.
Vorbereiten der Teile
In ausgehärteter Form ist Polyurethan gesundheitlich unbedenklich. Je nach Qualität und Zusammensetzung ist es mehr oder weniger Lichtempfindlich und neigt zum vergilben oder verspröden, wenn es nicht lackiert wird. In seinen einzelnen Komponenten allerdings ist es, je nach Zusammensetzung, gesundheitsschädlich.
Wird ein Wachs als Trennmittel verwendet, was deutlich fühlbar ist, sollte man Waschbenzin oder Nitroverdünnung zum Lösen benutzen. Azeton sollte nur sparsam verwendet werden, da dieses das PU angreift. Nach der Lösungsmittelreinigung sollte eine Behandlung mit einer Seifenlauge erfolgen, z.B. mit einem haushaltsüblichen Geschirrspülmittel. Das Trennmittel ist dann vollständig entfernt, wenn das Wasser nicht mehr abperlt sondern sich auf der Oberfläche verteilt. Vor dem Bemalen empfiehlt es sich die Bauteile mit einem 500er oder 600er Schleifpapier anzuschleifen, da die Bauteile sehr glatt sind.
Umgang mit Resinbauteilen
Der Bau von Resinmodellen ist etwas schwieriger als der von herkömmlichen Plastikmodellbausätzen, denn dabei wird vom Modellbauer ein größeres handwerkliches Geschick und Know-how gefordert. Es geht nicht nur um das Zusammenkleben vorgefertigter Bauteile, wie bei einem Plastikmodellbausatz, sondern bei PU müssen jede Menge Details im Vorfeld bedacht und bearbeitet werden. In einem Resinbausatz findet man meistens noch andere Materialien wie z.B. Ätzteile, Drähte. Diese Sachen werden eingesetzt, wenn sich etwas nicht aus PU herstellen lässt oder einfach den Materialbelastungen nicht standhalten würde. Wie immer im Modellbau sollte man zuerst den Bauplan genauestens studieren. Allerdings kommen diese Bausätze meist aus einer Kleinstserien-Herstellung und dementsprechend darf man keine perfekte oder detaillierte Anleitung erwarten. Manche Bausätze sind sogar selbsterklärend und werden ohne Anleitung geliefert.
Häufig sitzt das Resinbauteil an einem Anguß, vielleicht auch mit anderen Teilen, wovon er unbeschädigt abgetrennt werden sollte. An dieser Stelle kommt eine kleine Schwierigkeit, denn Abbrechen wie beim Plastikmodell ist hier keine Lösung. Cutter oder Zange sind auch nur bedingt geeignet, denn der Anguß kann sehr massiv sein. In diesem Fall hilft nur die Feinsäge und mit ihr sollte dann in einem großzügigem Abstand abgetrennt werden. Der Vorteil ist, dass beim Sägen nichts Splittern kann, denn PU hat eine sehr gute Zerspanbarkeit. Nun werden mit dem Schleifpapier und einer feinen Feile die Angußgrate entfernt. Als Alternative zum Feilen kann man auch einen Bandschleifer verwenden. Für kleinere Teile kann auch ein Messer verwendet werden. Dünne Teile können angeritzt und dann abgebrochen werden. Auch dabei sollte genügend Abstand zum Bauteil gelassen werden, da die Bruchkante ausreissen und eventuell das Bauteil beschädigen könnte.
Schleifen
Ist der Anguß vom Bauteil entfernt, müssen meistens noch Überstände oder Grat entfernt werden. Um das PU in die richtige Form zu bekommen, kann man schleifen oder schnitzen, wobei das Schnitzen mit einem scharfen Messer oder Skalpell erfolgen sollte.
Warnhinweis !
Schleifstäube können beim Einatmen eine Gesundheitsgefahr darstellen. Diese Gefahr besteht allerdings nur beim täglichen Verarbeiten großer Mengen ohne passende Sicherheitsmaßnahmen.
Diese 3 Grundregeln sollten beim Schleifen eingehalten werden :
1. Möglichst naß schleifen, um die Staubbildung zu unterdrücken.
2. Regelmäßig den Schleifstaub mit dem Staubsauger entfernen
3. Für ausreichende Belüftung sorgen
Beim nassen Schleifen am besten wasserfestes Schleifpapier nehmen. Außerdem macht nasses Schleifen einen feineren Schliff.
Kleben
Am besten geeignet zum Verkleben von PU sind Polyurethane, es ist aber mit solch einem Zwei-Komponenten Kleber sehr umständlich zu kleben, gerade bei Kleinteilen. Daher ist ein Schnellkleber auf Cyanacrylat-Basis das einzige vernünftige Mittel. Bei diesem Kleber kann man zwischen flüssigem und gelförmigen Sekundenkleber (Schnellkleber) auswählen. Bestehen unebene Stellen oder Lücken sollte man ein Gel nehmen, um die Kontaktfläche zu erhöhen. Bei glatten Flächen ist eher ein dünnflüssiger Sekundenkleber zu empfehlen. Wenn Bauteile vor dem Kleben fixiert werden müssen, kann man das mit Holzleim tun und dann den Sekundenkleber in die Klebestelle träufeln. Desto mehr Sekundenkleber in einer Klebestelle ist, umso länger ist die Trockenzeit. Erwärmen beschleunigt das Trocknen des Sekundenklebers.
Stumpfe Klebestellen
Leider fehlen bei Resinmodellen die Führungsstifte oder Passhilfen, wie bei einem Plastikmodellbausatz. Daher muß man sich diese Hilfen selber schaffen. Ein einfacher Trick ist eine Papierschablone. Als Beispiel nehmen wir einen Arm von einer Resinfigur, hier haben wir zwei glatte Flächen die gerade aufeinander geklebt werden müssen. Auf einem Stück Karton überträgt man mit einem Bleistift die Kontur der Klebestelle. Danach schneidet man die Schablone aus und markiert die Positionen für die Führungsstifte. Mit einer Aale oder einer Nadel überträgt man die Positionen auf die beiden Flächen des zu befestigen Armes und bohrt anschließend die nötigen Löcher. Sollten die Führungsstifte nicht passen, kann man kleinere Korrekturen durch Ausweiten der Löcher in einer Richtung erreichen. Diese korrigierten Löcher müssen mit etwas mehr Kleber bedacht werden. Vor dem Kleben ist ein spaltfreies Anpassen der Klebeflächen Vorraussetzung für eine saubere Passung. Beim Kleben kann man den Trick mit dem Holzleim verwenden oder man arbeitet wie beim Schweißen. Erst punktet man die Teile mit dem Sekundenkleber an, um sie so zu fixieren. Stimmt die Position wird der Spalt mit sehr dünnflüssigen Klebstoff gefüllt. Der Kleber zieht in die Ritzen und härtet vollflächig aus. Sollte man die Position noch einmal korrigieren müssen lässt es sich vor dem Füllen noch einmal abziehen. Vor dem erneuten Anpunkten sollten die alten Klebestellen noch einmal abgeschliffen werden, da sie ansonsten den Abstand der Bauteile erhöhen.
Verspachteln mit Resinteilen
Manchmal muß sogar eine strukturelle Unterstützung gebaut werden, damit der Arm mit der Zeit nicht durchhängt. Resine können bei Wärme nachgeben, daher ist diese Gefahr bei großen oder schweren Bauteilen gegeben.
Die beste Variante zum Verspachteln ist Sekundenkleber. Da Resine damit chemisch verwandt sind, reagieren sie mit einer enormen Kraft miteinander. Kleine Spalten werden mit dickflüssigen Sekundenkleber in mehreren dünnen Schichten gefüllt. Um große Flächen auszugleichen, eignet sich ein mittelviskoser Sekundenkleber . Dellen auf einer geraden Fläche lassen sich durch das schichtweise Auftragen nach und nach ausgleichen. Bitte achten Sie darauf, das nicht zu viele Schichten aufgetragen werden, denn der Sekundenkleber ist härter als Resin und muß langwierig wieder abgeschliffen werden. Bei großen defekten Stellen kann auch ein Resin-Stück eingepasst werden. Auch das Auffüllen mit Schleifstaub oder Resingranulat (Füllstoff) erleichtert das Bearbeiten und spart teuren Klebstoff. Schleifstaub sollte mit einem dünnflüssigen Klebstoff befestigt werden, da er den gesamten Staub durchzieht. Und wieder ist ein Vorgehen in Schichten sehr empfehlenswert.
Lackieren
Als erstes sollte man darauf achten das die Trennmittel entfernt wurden und die Oberfläche mit einem 600-800 Schleifpapier (Naßschleifpapier) angeschliffen wurde. Die Teile danach mit klarem Wasser abspülen und möglichst nicht mehr mit bloßen Händen anfassen, um ein erneutes Einfetten zu verhindern. Grundsätzlich sollte die erste Schicht aus einem Primer (Grundierung) oder Vorstreichfarbe auf Kunstharz- oder Nitrobasis bestehen. Durch ihre fettlösenden Eigenschaften beseitigen sie den letzten Rest der trennenden Substanzen auf dem Resin. Acryllacke neigen dazu leicht abzuplatzen und sind weniger kratzfest, wenn sie auf PU aufgetragen werden. Nachdem diese Schicht getrocknet ist, kann man jede beliebige Modellbaufarbe auftragen. Trotzdem sollte man bei jeder Schicht Farbe einen Zwischenschliff mit 800 Schleifpapier einlegen. Das glättet die Lackschicht zusätzlich und erhöht die Haftung. Zum Abschluss sollte eine Versiegelung aufgetragen werden, weil Resinteile empfindlich auf UV-Licht reagieren und diese dagegen schützt.
Biegen
Resinteile lassen sich warm biegen. Für das blassgelbe, relativ harte PU benötigt man kochendes Wasser. Und für das dunkelgrüne genügt schon heißes Wasser damit das Resin so weich wie Gummi wird. Das Bauteil behält nach dem Abkühlen seine neue Form. Kalt sollten Resinteile nicht gebogen werden, wie man es von Polystyrol kennt. PU bricht kalt und muß aufwändig instand gesetzt werden.