Vinyl wird im Hohlgußverfahren in eine heiße Metallrohform gegossen, die unter ständiger Bewegung abkühlt. Im Gegensatz zu Resin ist Soft-Vinyl ein ziemlich weicher Kunststoff.

Vorbereiten der Teile

Die einzelnen Bauteile sollten mit dem Bauplan verglichen werden und das überschüssige Vinyl mit einem Skalpel grob entfernt werden. Damit die Teile sich nicht nachträglich verformen und eine höhere Stabilität erhalten, können diese mit Gips ausgegossen werden. Ihr solltet auf jeden fall bei Vinylkits darauf achten, daß der Schwerpunkt der Figur tief liegt, um eine gewisse Standfestigkeit zu gewährleisten. Am besten gießt ihr die Beine oder was sonst das Unterteil ausmacht mit Gips aus. Achtung, Gips erwärmt sich etwas beim Aushärten. Damit sich das Bauteil nicht verformt, am besten den Gips ungebunden (ohne Wasser) in das Bauteil einfüllen, damit es sich überall hin verteilt. Danach das Bauteil sicher aufstellen, so das es nicht umkippen kann und dann Wasser einfüllen. Bitte laßt das Gips lange genug aushärten, wenn es sein muß auch 2 Tage. Achtet auf die Bindezeiten und die allgemeinen Gefahren beim Umgang mit Gips.

Umgang mit Soft-Vinylbauteilen

Vinyl ist preiswert, sehr leicht, es läßt sich ausgezeichnet mit dem Skalpell bearbeiten und ist wärmeverformbar. Darum sollten Vinylkits nie warm stehen, also kein direktes Sonnenlicht und fern der Heizung. Theoretisch „merkt“ sich das Teil seine Ursprungsform. Durch die Weichheit von Vinyl kommt es aber trotzdem häufig vor, daß die Einzelteile leicht verformt sind, wenn man sie bekommt. Das kann man bei manchen Kits wiedergutmachen, wenn man das Vinyl etwas erwärmt ( biegen ). Beim Bemalen ( lackieren ) können Probleme auftreten, da die Oberfläche von Vinyl sehr glatt ist. Vinyl wird von Lösungsmitteln schneller angegriffen als Resin , also Vorsicht bei der Farbauswahl.

Schleifen

Vinyl kann man so gut wie gar nicht schleifen. Selbst wenn man mit der Hand arbeitet, entwickelt sich oft zuviel Wärme, wodurch die Oberfläche dauerhaft verformt werden kann. Laßt es also lieber und freundet euch mit Skalpell oder Cutter an.

Verkleben

Zum verkleben von Vinyl wird am besten Sekundenkleber oder 2 Komponentenkleber benutzt. Bei glatten Flächen ist eher ein dünnflüssiger Sekundenkleber zu empfehlen. Desto mehr Sekundenkleber in einer Klebestelle ist, umso länger ist die Trockenzeit. Erwärmen beschleunigt das Trocknen des Sekundenklebers.

Verspachteln mit Soft-Vinylteilen

Eventuelle Luftblasen aufstechen und mit Sekundenkleber verfüllen. Sekundenkleber ist allerdings nicht immer die ideale Lösung. Für kleinere Löcher kann man auch Tamiya Epoxy Putty zum verfüllen verwenden. Formt dazu aus den zwei Komponenten kleine Kügelchen oder dünne Rollen und füllt die Löcher damit. Am besten nehmt ihr nicht nur die Finger, sondern auch das Skalpell als Spachtel. Sollten die Löcher zu klein zum Füllen sein, könnt ihr sie auch mit einem Dremel etwas vergrößern. Auf jeden Fall müssen sie gut ausgespachtelt werden. Mit Bemalung allein bekommt man die Löcher nämlich nicht weg. Gut aushärten lassen und vorsichtig glatt schleifen.

Lackieren

Zum bemalen werden Acrylfarben empfohlen. Kunstharz und Emailfarben trocknen nicht auf Vinyl, daher sollte man vorher mit Acrylfarbe grundieren. Wenn man es mit einer bestimmten Farbe probieren möchte und diese nicht hält, kann man entweder sehr leicht anrauhen oder Geduld zeigen. Nachdem die Grundierung getrocknet ist, kann man jede beliebige Modellbaufarbe auftragen. Trotzdem sollte man bei jeder Schicht Farbe einen Zwischenschliff mit 800 Schleifpapier einlegen. Das glättet die Lackschicht zusätzlich und erhöht die Haftung. Zum Abschluss sollte eine Versiegelung aufgetragen werden, weil Farben auf Soft Vinyl leicht abplatzen und diese dagegen schützt.

Biegen

Um verformte Soft Vinylteile gerade zu biegen legt man diese für 2-3 Minuten in heißes Wasser. Nach dem herausnehmen aus dem Wasser kann man die Teile biegen. Bei bedarf können die Teile fixiert werden, bis sie wieder ihren festen Zustand haben. Oder damit es etwas schneller geht, das Vinyl in sehr kaltes Wasser legen.

Von Movie Fan

Als kleines Kind habe ich mit dem Modellbau begonnen. Die ersten Modelle waren aus dem Kiosk für 5 - 10 DM. In den 80er Jahren fing ich mit AMT Modelle an und fand damit zu den Star Wars Modellen. 10 Jahre später ging ich zu Resin und PVC Modellen über. Mit der Zeit erweiterte sich das Hobby in Richtung Event-Fotografie und kleinen Filmprojekten.